Essen in Lesotho
- selinameetslesotho
- 10. Feb. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Wenn man an Essen in fremden Ländern denkt, denkt man ja oft an kulinarische Vielfalt, neue Gerichten und Gewürze. Gerade bezüglich Afrika habe ich mitbekommen, dass viele an riesige Geschmacksabenteuer denken. Nur Afrika ist nun mal nicht gleich Afrika.
Hier in Lesotho gibt es auch einige Nationalgerichte, die ich vorher noch nicht kannte, dennoch hält sich die Vielfalt in Grenzen. Dies liegt wahrscheinlich auch mit daran, dass Emma und ich immer für uns selbst kochen und nicht von Basotho-Mamas bekocht werden. Leider sind uns auch beim selbst kochen die Hände gebunden, ein Supermarkt hier sieht dann doch ganz anders aus als ein deutscher. Im größten Supermarkt in Motsekuoa gibt es genau 4 Gänge, wovon fast die Hälfte mit non-food Artikeln wie Seife, Zahnbürsten, Klopapier und Creme vollgestopft ist. Ansonsten gibt es, wenn wir Glück haben, noch ein kleines Regal mit saisonalen Obst und Gemüse, momentan also Äpfel, Bananen, Tomaten, Zwiebeln und Kartoffeln. Um an Karotten und, mit sehr viel Glück, auch mal an Paprika zu kommen, müssen wir zum Supermarkt 10 Min weiter laufen. Ansonsten ist das gesamte Sortiment eher seltsam aufgestellt; Basotho-Logik eben. Man hat also beispielsweise drei verschiedene Marken Reis während andere Dinge doch eher rar sind. Im Supermarkt in der nächsten Stadt, die mit dem Minitaxi 20 Minuten entfernt ist, findet man dann doch noch eine größere Auswahl und mehrere Alternativen. Gehen wir mal in den Supermarkt in Maseru sind wir meist wahnsinnig überfordert an der Größe und Auswahl, die dieser bietet. Soweit ich das einschätzen kann ist dieser ungefähr so groß wie ein mittelgroßer bis großer deutscher Supermarkt.
Ich merke gerade aber auch, dass es mir schwer fällt über den großen Unterschied (und er ist groß!) zu deutschen Supermärkten zu schreiben, weil es hier so vollkommen normal geworden ist. Ich kenne es gar nicht mehr anders und kann noch nicht mal wirklich sagen was ich vermisse. Anfangs waren es solche Dinge wie Brot (man bekommt quasi im ganzen Land nur Toastbrot), mehr Auswahl an Obst und Gemüse bzw. allgemein etwas Abwechslung. Mit der Zeit hat man aber nun mal keine andere Wahl, als sich wirklich daran zu gewöhnen und sich an die Umstände anzupassen. Schon in meiner zweiten Woche habe ich versuch Fladen zu backen, was damals eher noch schief gelaufen ist. Mittlerweile sind der Prozess und die Mengen perfektioniert, sodass die Topf-Brötchen von Mal zu Mal besser werden.
Genau diese Brötchen sind etwas, das ich schon sehr mit dem Leben hier verbinde. Sie sind mehr oder weniger eine Kopie von den Traditionellen Lipapate, die an vielen Ständen verkauft werden. Da viele Familien keinen Ofen haben, wurden die Topf-Brötchen/Fladen fast schon ein Teil der Kultur. Eine weitere afrikanische Spezialität, die man fast überall bekommt, sind Maqwinya. Dies sind quasi frittierte Teigklumpen die wahrscheinlich wegen dem ganzen Fett und Zucker ziemlich gut schmecken^^ Von Dingen wie Papa und Samp habe ich zuvor auch noch nicht gehört. Beides wird aus Mais hergestellt, während aber Papa ein Alltags Gericht darstellt, ist Samp definitiv eine Besonderheit. Papa ist quasi aufgekochtes Maismehl, es zählt hier mit zu den Grundnahrungsmitteln. Samp sind, soweit ich weiß, aufgeschlagene und zerkleinerte Maiskörner, die mehrere Stunden lang gekocht werden und dann auch zu einer Art Brei werden. Ansonsten gibt es natürlich andere Snacks und Knabbereien, die frittierten Maiskörner sind beispielsweise Dauergast in unserem Schrank geworden. Von unserem Frühstücksbrei habe ich ja schon mal berichtet, ich bin vom anfänglichen Maisbrei auf den Sorghumbrei umgestiegen und habe momentan die Geschmacksrichtung „Banane“ hier. Im Bereich der Fleischesser kann ich nicht wirklich mitreden, die Dinge die ich bisher gesehen habe, sehen aber auch eher anders aus als in Deutschland.
Ich habe versucht immer Mal Bilder von unserem Essen zu machen, es leider aber meistens verpennt. Um also die Bilder noch zu ergänzen, kann ich euch ein paar typische Freiwilligengerichte aufzählen;)
· Papa mit Gemüse(frisch oder aus der Dose)
· Nudeln mit Tomatensauce
· Reis und Curry
· Porridge mit Obst
· Toastbrot und Instantsuppe
· Salat aus Tomaten und Karotten
· Verschiedene Kartoffelvariationen
· Selbstgebackene Topf-Brötchen und Muffins
Ich bin mir sicher, dass ich das ein oder andere vergessen habe, immerhin war dies mal ein winziger Überblick;)
Ich wünsche euch nun noch ein schönes Wochenende und hoffe euch bald ein paar Informationen und Neuigkeiten erzählen zu können.
Alles Liebe
Selina

Topfbrötchen

Wir haben mal Salat gekauft <3

Geburtstagskaffee

Nudeln, Tomatensoße und Rotwein

Toastbrot, Topf-Brötchen und selbst gemachter Aufstrich

Weihnachtsmaultaschen

Topfmuffins

eigener Spinat, Minifladen, Soya Mince (allgemein günstige Fleischalternative) und Humus!!!

Luxus-Frühstück à la Armer Ritter

Papa und Gemüse

08/15 Frühstück
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